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Als die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten unter Moses Führung durch die Wüste zogen, litten sie Hunger und waren deshalb unzufrieden. Da sagte Gott zu Mose: „Ich habe das Murren der Israeliten gehört.“ (2Mo 16,12). Und am nächsten Morgen fanden die Israeliten auf dem Wüstenboden das Manna. – Selbst unser Murren hört Gott also. Um wieviel mehr dann also unsere Gebete!
Wir glauben, dass unsere Mission so kraftvoll sein wird, wie es unsere Gebete sind. Ein missionarischer Neuaufbruch kann nicht anders beginnen als mit einem Neuaufbruch in Fasten und Gebet. (aus These 5, Mission Manifest)
Aber wie betet man? – Man kann ganz frei zu Gott sprechen. Gott hat es nicht nötig, dass wir ihm Gedichte aufsagen. Und wir müssen vor ihm auch nichts schönreden. Aber in manchen Lebenslagen ist es sehr hilfreich und erfüllen, Gebete zu sprechen, die Gläubige vor uns – vielleicht in einer ähnlichen Lebenslage – verfasst haben. Hier ist eine kleine Sammlung solcher Gebete.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen
Morgengebet
Herr, ich bitte Dich am Beginn dieses neuen Tages um Deinen Segen für Deine ganze heilige Kirche. Schenke ihr eine neue machtvolle Glaubensverkündigung in der Kraft des Heiligen Geistes und ebenso die Fülle der Geistesgaben, so wie Du sie einst der jungen Kirche geschenkt hast.
Hilf mir, heute Zeugnis von Dir zu geben, damit durch mein Leben andere zu Dir finden können und sich neu zu Dir bekehren.
Mache mich zu einem Werkzeug Deiner Wahrheit.
Gib mir Kraft und Ausdauer, gegen alles Böse in mir selbst zu kämpfen, damit durch mein Leben Deine Liebe zu den Menschen dringt, denen ich heute begegnen werde, auf dass sie spüren können, wie herrlich es ist, Dir ganz zu gehören.
Segne unseren Bischof Helmut, den Du uns als Hirten vorangehen lässt und schenke unserem Bistum gute Priester, Ordensleute und Laien, die sich mit ganzer Kraft für Dein Reich und Deine Kirche einsetzen.
Lass auch mich für Dein Reich arbeiten, heute und alle Tage meines Lebens. Amen.
(Pfarrer Dr. Guido Rodheudt)
Adoro te devote
Gottheit tief verborgen, betend nah ich Dir.
Unter diesen Zeichen bist Du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich Dir mich hin,
weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.
Augen, Mund und Hände täuschen sich in Dir,
doch des Wortes Botschaft offenbart Dich mir.
Was Gott Sohn gesprochen, nehm ich glaubend an;
Er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.
Einst am Kreuz verhüllte sich der Gottheit Glanz,
hier ist auch verborgen Deine Menschheit ganz.
Beide sieht mein Glaube in dem Brote hier;
wie der Schächer ruf ich, Herr, um Gnad zu Dir.
Kann ich nicht wie Thomas schaun die Wunden rot,
bet ich dennoch gläubig: „Du mein Herr und Gott!“
Tief und tiefer werde dieser Glaube mein,
fester lass die Hoffnung, treu die Liebe sein.
Denkmal, das uns mahnet an des Herren Tod!
Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot.
Werde gnädig Nahrung meinem Geiste Du,
dass er Deine Wonnen koste immerzu.
Gleich dem Pelikane starbst Du, Jesu mein;
wasch in Deinem Blute mich von Sünden rein.
Schon ein kleiner Tropfen sühnet alle Schuld,
bringt der ganzen Erde Gottes Heil und Huld.
Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht,
stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht:
lass die Schleier fallen einst in Deinem Licht,
dass ich selig schaue, Herr, Dein Angesicht.
Amen
(Thomas von Aquin)
Akt der geistlichen Kommunion
Herr Jesus, ich glaube fest daran, dass Du im Heiligen Sakrament der Eucharistie gegenwärtig bist. Ich liebe Dich über alles und sehne mich mit meiner ganzen Seele nach Dir. Mein Leib sehnt sich nach Dir, wie ein ausgedörrtes Land nach Wasser dürstet.
Ich wünsche mir, Dich heute mit der ganzen Liebe der Jungfrau Maria und mit der Freude und der Leidenschaft der Heiligen zu empfangen. Ich kann Dich nicht sakramental empfangen, komm wenigstens geistlich und besuche meine Seele.
Möge mir in dieser Zeit der Abwesenheit das momentan auferlegte eucharistische Fasten erlauben, an Deinen Leiden und vor allem an dem Gefühl der Verlassenheit teilzuhaben, das Du am Kreuz durchlebt hast, als Du geschrien hast: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“
Möge mir dieses sakramentale Fasten erlauben, an den Gefühlen Deiner Heiligsten Mutter und des Heiligen Josef teilzuhaben, als sie Dich im Tempel in Jerusalem verloren haben und an den Gefühlen Deiner Heiligen Mutter, als sie Dich leblos am Fuße des Kreuzes empfangen hat.
Möge mir dieses eucharistische Fasten erlauben an den Leiden Deines mystischen Leibes, der Kirche, teilzuhaben, überall dort in der Welt, wo Verfolgung oder die Abwesenheit von Priestern alles sakramentale Leben unmöglich gemacht haben.
Möge mich dieses sakramentale Fasten begreifen lassen, dass die Eucharistie ein überreiches Geschenk Deiner Liebe ist und nicht etwas, das mir im Hinblick auf meinen geistlichen Trost geschuldet ist.
Möge dieses eucharistische Fasten eine Wiedergutmachung dafür sein, wenn ich Dich mit unvorbereitetem Herzen, mit lauwarmer Gleichgültigkeit, ohne Liebe und ohne Danksagung empfangen habe.
Möge dieses sakramentale Fasten meinen Hunger, Dich zu empfangen, wenn es die Umstände wieder erlauben, immer mehr vertiefen; Dich, der Du wahrhaft und substantiell gegenwärtig bist mit Leib, Blut, Seele und Göttlichkeit.
Und bis dahin, Herr Jesus, besuche uns geistlich durch Deine Gnade, um uns in unseren Prüfungen und Drangsalen zu stärken.
Maranatha, komm, Herr Jesus.
Gebet zum allerheiligsten Herzen Jesu
Allerheiligstes Herz Jesu,
gieße Deinen reichen Segen aus über die ganze heilige Kirche,
den Heiligen Vater, alle Priester und Ordensleute.
Schenke den Gerechten Ausdauer, bekehre die Sünder, erleuchte die Ungläubigen.
Segne unsere Anverwandten, Freunde und Wohltäter.
Eile den Sterbenden zu Hilfe, erlöse die Seelen im Fegefeuer
und breite aus Deine süße Herrschaft der Liebe. Amen
(Karolina Puchalowicz)
Weihegebet an den Barmherzigen Jesus
Barmherziger Jesus, ich vertraue auf Dich.
Nichts soll mich mehr ängstigen und beunruhigen.
Ich vertraue auf Dich früh und spät, in Freuden und Leiden, in Versuchungen und Gefahren, im Glück und Unglück, im Leben und Tode, für Zeit und Ewigkeit.
Ich vertraue auf Dich beim Gebete und bei der Arbeit, bei Erfolgen und Misserfolgen, im Wachen und Ruhen, bei Trübsal und Traurigkeit, ja selbst in meinen Fehlern und Sünden will ich unerschütterlich auf Dich vertrauen.
Du bist ja der Ankergrund meiner Hoffnung, der Stern meiner Wanderschaft, die Stütze meiner Schwachheit, die Verzeihung meiner Sünden, die Kraft meiner Tugend, die Vollendung meines Lebens, der Trost meiner Sterbestunde, die Freude und Wonne meines Himmels.
Barmherziger Jesus, Du starke Ruhe und sichere Burg meiner Seele, vermehre mein Vertrauen und vollende meinen Glauben an Deine Macht und Güte.
Wenn ich auch der ärmste Deiner Verehrer und der letzte Deiner Diener bin, so will ich doch groß und vollkommen sein im Vertrauen, dass Du mein Heil und meine Rettung bist für die ganze Ewigkeit.
Dieses mein Vertrauen sei meine Empfehlung bei Dir, jetzt und alle Zeit, am meisten aber in der Stunde meines Todes.
Amen.
Ave Maria Kaiserin,
Hilfe der Christen, bitte für das dir geweihte Bistum,
besonders für den Bischof, alle Priester und Gottgeweihten
und ganz besonders für ein christliches Europa. Amen.
Gebet zur „Frau aller Völker“
Herr Jesus Christus, Sohn des Vaters, sende jetzt Deinen Geist über die Erde. Lass den Heiligen Geist wohnen in den Herzen aller Völker, damit sie bewahrt bleiben mögen vor Verfall, Unheil und Krieg. Möge die Frau aller Völker, die selige Jungfrau Maria, unsere Fürsprecherin sein. Amen.
Unter deinen Schutz und Schirm
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin:
verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren.
O du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns deinem Sohne vor.
Amen
(aus einer Novene zu Maria Knotenlöserin)
Heilige Maria,
du bist ganz erfüllt von der Gegenwart Gottes.
In deinem Leben hast du demütig den Willen des Vaters angenommen. Das Böse konnte dich nie mit seinen Verwirrungen umgarnen.
Bei deinem Sohn bist du schon damals eingetreten für unsere Schwierigkeiten. Mit aller Einfachheit und Geduld.
Heilige Maria, Mutter Gottes und unsere Mutter, du löst mit mütterlichem Herzen die Knoten, die unser Leben bedrängen.
Wir bitten dich, nimm in deine Hände jene Knoten, die wir dir jetzt bringen. Mach uns frei von Bindungen und Verwirrungen, mit denen uns der Feind bedrängt.
Unsere Frau, durch deine Gnade und deine Fürsprache, durch dein Beispiel befreie uns von allem Bösen.
Löse die Knoten, die uns daran hindern, uns mit Gott zu vereinen, bis wir befreit von allen Verwirrungen und Schwächen ihm in allen Dingen begegnen können; bis in ihm unsere Herzen zur Ruhe kommen und bis wir ihm allezeit in unseren Brüdern und Schwestern dienen können.
Amen
Reuegebet vor der Hl. Beichte
Herr, ich weiß, daß Du mich liebst, daß Du „Ja“ zu mir sagst, daß ich mich Dir anvertrauen darf, so wie ich bin. Du kennst mich. Hilf mir, Herr, daß ich meine Fehler und Sünden recht erkenne, daß ich meinen Stolz überwinde und mich heilen lasse durch das Wort der Vergebung, das der Priester mir in Deinem Namen schenkt. Alles, was ich falsch gemacht habe, bereue ich von Herzen. Amen
Dankgebet nach der Hl. Beichte
Ich danke Dir, Herr, für die Vergebung, die ich erfahren habe. Schenke mir Kraft zu einem neuen Beginn. Auch wenn nicht alles anders wird, hilf mir, meinen Vorsatz zu erfüllen und bleibe bei mir. Amen
Gebet der Übereignung an Gott
Alles Gelingen: in Deine Fülle.
In Dein Erbarmen: meine Grenzen.
Und meine Sehnsucht: in Deinen Frieden.
In Deine Hände gebe ich mich.
All meine Freude: in Deine Schönheit.
In Deinen Abgrund: meine Klagen.
Und meine Hoffnung: in Deine Treue.
In Deine Hände gebe ich mich.
All meine Wege: in Deine Weite.
In Deine Schatten: meine Schwachheit.
Und meine Fragen: in Dein Geheimnis.
In Deine Hände gebe ich mich.
All mein Suchen: in das Wehen Deines Geistes.
In Deine Barmherzigkeit: mein Versagen.
Und meine tastenden Schritte: in Dein Licht.
In Deine Hände gebe ich mich.
(aus dem Stundengebet der Benediktinerinnen von Dinklage; 4. Strophe von Rainer Maria Card. Woelki)
Gebet für unser Bistum
Heiliger, starker, unsterblicher Gott, Dir sei Lobpreis, Anbetung und Ehre. Du bist der Herr über das ganze All, der Schöpfer aller Dinge. Dir gehören die Himmel, die Erde, die Meere und alles was in ihnen ist. Du bist heilig und erhaben. Wir wollen Dich allezeit preisen.
Lieber Vater im Himmel, in Deine Hände legen wir unser Leben. Wir danken Dir für Deine Liebe zu uns. Öffne uns immer mehr für Deine Liebe und vermehre unseren Glauben und unser Vertrauen in das von Jesus Christus vollbrachte Werk.
Herr Jesus Christus, wir laden Dich ein: komm in unser Herz, komm in unser Leben. Wir nehmen Deine lebendige Gegenwart in uns an. Du bist unser Herr, unser Erlöser und Gott. Nicht mehr wir leben, sondern Du, Christus, lebst in uns. Schenke uns ein hörendes und tapferes Herz.
Heiliger Geist, komm zu uns, erfülle uns, inspiriere uns, führe uns, leite uns.
Maria, Mutter Gottes, wir bitten um deine Fürbitte für alle Menschen unseres Bistums beim allerheiligsten Herzen Jesu.
Herr wir rufen zu Dir: Gib Deinen Jüngern den Freimut, Dein Evangelium zu verkünden. Strecke Deine Hand aus, damit Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen in Deinem Namen, und die Welt erkennt, dass Du der Herr bist.
Im Namen Jesu bitten wir
für unseren Bischof Helmut, dass er sich in seinen Entscheidungen stets leiten lasse vom Heiligen Geist.
dass wir in unserem Bistum in all unserer Vielfalt zur Einheit finden in Dir, und Dich glaubwürdig bezeugen.
dass alle Menschen in unserem Bistum Dich kennenlernen, zum Glauben kommen und gerettet werden.
dass die Kirche sich erneuert im Heiligen Geist.
Herr, Deine übernatürliche Kraft wirkt in uns. Du willst überaus Großes in unserem Leben tun, und dies durch die Kraft des Wortes, das Du in unser Herz gesät hast. Im Glauben empfangen wir das Wachstum der Kirche in unserem Bistum und die Rettung vieler Menschen. Wir danken Dir dafür. Amen
Gebet für eine Erneuerung im Glauben
Herr, wir bitten Dich, schenke Deiner Kirche eine neue machtvolle Glaubensverkündigung in der Kraft des Heiligen Geistes
und ebenso die Fülle der Geistesgaben, so wie Du sie einst der jungen Kirche geschenkt hast.
Gib, dass sich auch heute viele Menschen neu zu Dir bekehren
und ihren Mitmenschen Zeugnis davon geben,
wie herrlich es ist, Dir ganz anzugehören.
Schenke uns eine machtvolle Bewegung der Neuevangelisation.
Gib uns heiligmäßige Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien,
die sich mit ganzer Kraft für Dein Reich und Deine Kirche einsetzen.
„Sieh unser dürres Land, hör unser Schreien,
nur Deine starke Hand kann uns befreien.“
Amen.
(Pfr. Hansmartin Lochner)
Gegrüßet seist du, Maria , voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen
Angelus
(V) Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
(A) und sie empfing vom Heiligen Geist. (Lk 1,28–35)
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen
(V) Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
(A) mir geschehe nach deinem Wort. (Lk 1,38)
Gegrüßet seist du, Maria …
(V) Und das Wort ist Fleisch geworden
(A) und hat unter uns gewohnt. (Joh 1,14)
Gegrüßet seist du, Maria …
(V) Bitte für uns, heilige Gottesmutter,
(A) dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
(V) Lasset uns beten. Allmächtiger Gott, gieße Deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, Deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
(A) Amen.
Magnificat
Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat Er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und Sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die Ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt Er mit Seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich Seines Knechtes Israel an und denkt an Sein Erbarmen,
das Er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
(Lk 1,46b-55)
Veni, creator Spiritus
Komm, Heiliger Geist, der Leben schafft,
erfülle uns mit Deiner Kraft.
Dein Schöpferwort rief uns zum Sein:
Nun hauch uns Gottes Odem ein.
Komm, Tröster, der die Herzen lenkt,
Du Beistand, den der Vater schenkt;
aus Dir strömt Leben, Licht und Glut,
Du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.
Dich sendet Gottes Allmacht aus
in Feuer und in Sturmes Braus;
Du öffnest uns den stummen Mund
und machst der Welt die Wahrheit kund.
Entflamme Sinne und Gemüt,
dass Liebe unser Herz durchglüht
und unser schwaches Fleisch und Blut
in Deiner Kraft das Gute tut.
Die Macht des Bösen banne weit,
schenk Deinen Frieden allezeit.
Erhalt uns auf rechter Bahn,
dass Unheil uns nicht schaden kann.
Lass gläubig uns den Vater sehn,
Sein Ebenbild, den Sohn verstehn
und Dir vertraun, der uns durchdringt
und uns das Leben Gottes bringt.
Den Vater auf dem ewgen Thron
und Seinen auferstandnen Sohn,
Dich, Odem Gottes, Heilger Geist,
auf ewig Erd und Himmel preist.
Amen
(Rhabanus Maurus, 9. Jahrhundert)
Pfingstsequenz
Komm herab, o Heil’ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.
In der Unrast schenkst Du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o Du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne Dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile Du, wo Krankheit quält.
Wärme Du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das Dir vertraut,
das auf Deine Hilfe baut,
Deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
Deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
Amen. Halleluja
(Stephan Langton, um 1200)
Gebet zum Heiligen Geist
O Heiliger Geist, Du Liebe des Vaters und des Sohnes.
Gib mir immer ein, was ich denken soll.
Gib mir immer ein, was ich sagen soll und wie ich es sagen soll.
Gib mir ein, was ich verschweigen soll und wie ich mich dabei verhalten soll.
Gib mir ein, was ich zur Ehre Gottes, zum Wohl der Seelen und zu meiner eigenen Heiligung tun soll.
Heiliger Geist, gib mir Verstand, um zu verstehen und zu erkennen;
gib mir das Fassungsvermögen, um alles zu behalten.
Lehre mich die Methoden und gib mir die Fähigkeit, immer wieder zu lernen.
Gib mir Scharfsinn, um richtig zu deuten und zu unterscheiden.
Gib mir die Gnade, um wirkungsvoll zu sprechen.
Heiliger Geist, gib mir Zuversicht und Treffsicherheit am Beginn;
leite und führe mich bei der Ausführung und schenke mir Vollkommenheit beim Beenden.
Amen
(Dieses Gebet hat Papst Johannes Paul II täglich gebetet.)
Gebet zum heiligen Erzengel Michael
Heiliger Erzengel Michael, steh‘ uns bei im Kampf!
Gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei du unser Schutz.
‚Gott gebiete ihm!‘, so bitten wir flehentlich.
Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,
stoße den Satan und die anderen bösen Geister,
die in der Welt umherschleichen, um die Seelen zu verderben,
durch die Kraft Gottes hinab in die Hölle.
Amen
Gebet zum Hl. Josef
(V) Heiliger Josef, in unserer Not kommen wir zu dir und bitten voll Vertrauen um deinen Schutz. Du warst in Liebe mit der unbefleckten Gottesmutter verbunden und hast väterlich für Jesus gesorgt. Darum bitten wir dich:
(A) Sieh auf das Volk, das Jesus Christus mit Seinem Blut erworben hat, und hilf uns mit deinem mächtigen Beistand.
(V) Du Beschützer der Heiligen Familie, wache über das Haus Gottes. Halte fern von uns alle Ansteckung durch Irrtum und Verderbnis.
(A) Du starker Helfer, steh uns bei im Kampf mit den Mächten der Finsternis.
(V) Du hast das Jesuskind aus der Lebensgefahr gerettet; so verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes gegen den bösen Feind und seine Verführung.
(A) Nimm uns in deinen Schutz, dass wir nach deinem Beispiel und mit deiner Hilfe heilig leben, selig sterben und das ewige Leben erlangen. Amen.
Weihegebet an den heiligen Josef
Lieber heiliger Josef, dir will ich mich weihen.
Nimm meine Hingabe gütig auf. Ich schenke mich dir ganz. Du sollst allezeit mein Vater, mein Beschützer, mein Führer sein auf dem Weg des Heils.
Erflehe mir eine große Reinheit des Herzens und eine starke Hinneigung zum inneren Leben.
Gib, dass so wie bei dir alle meine Handlungen die größere Ehre Gottes zum Ziele haben, dass ich vereint bleibe mit dem göttlichen Herzen Jesu, mit dem unbefleckten Herzen Mariä und mit dir, heiliger Josef. Amen
(Papst Leo XIII.)
Gebet zum heiligen Josef
Heiliger Josef! Als Kinder der Gottesfamilie kommen wir vertrauensvoll mit unseren Bitten zu dir, dem Haupt der Heiligen Familie.
Du durftest Vaterstelle einnehmen bei Gottes eigenem Sohn. Sorge auch für uns, die wir durch Gottes Gnade Christi Brüder und Schwestern sind.
Als schlichter Handwerker hast du dich Tag für Tag bemüht im Dienst des Herrn. Segne unsere Arbeit; erbitte uns die rechte Meinung für all unser Tun.
Die Not der Armut und der Fremde blieb dir nicht erspart. Schau darum mit Erbarmen auf die Vielen, die heute schwer zu leiden haben.
Auch in schweren Prüfungen hast du dein Gottvertrauen nicht verloren. Erbitte auch uns zu jeder Zeit Starkmut und Vertrauen.
Du warst allzeit bereit, wenn Gott dich rief. Bitte auch für uns um die Ergebung in den Willen Gottes.
Die jungfräuliche Mutter des Herrn war dir anvertraut. Sei unserer Jugend Schutzpatron. Erwecke der Kirche und auch unserer Gemeinde neue Berufe, und segne alle, die ihr Leben dem Dienst Gottes geweiht haben.
In Liebe warst du deinem göttlichen Pflegesohn und der seligsten Jungfrau verbunden. Erflehe auch uns eine innige Liebe zu Jesus, dem wir hier so nahe sein dürfen, und zu unserer himmlischen Mutter.
In ihren Armen durftest du dein irdisches Leben beschließen. Bitte für uns in der Stunde unseres Todes.
Amen
(aus dem Gebetsheft der Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu, Sittard)
Gebet des hl. Benedikt
Treuer, heiliger Gott und Vater!
Verleihe mir Vernunft, Dich zu erkennen, Gefühl, Dich zu spüren, Geist, Dich zu verstehen.
Gib mir Eifer, Dich zu suchen, Weisheit, Dich zu finden, Verlangen, Dich zu lieben.
Schenke mir ein Herz, das über Dich nachdenkt, und Taten, die Dich groß machen.
Gib mir Augen, Dich zu sehen, Ohren, Dich zu hören, eine Zunge, Dich zu verkündigen.
Gewähre mir Geduld, auf Dich zu warten, Deine heilige Gegenwart, ein seliges Ende und das Ewige Leben.
(hl. Benedikt von Nursia)
Gebet für die Priester
Herr Jesus Christus, Du hast Petrus und Andreas, Jakobus und Johannes und ein unzähliges Heer von Männern berufen, denen Du das Geschenk Deines Vertrauens gemacht hast, damit sie Dein Werk fortsetzen, um Hoffnung zu säen und um das menschliche Unglück zu heilen.
Danke, Herr, für das Geschenk des Priesteramtes! Danke, dass Du Sünder berufen hast, gegen die Sünde der Menschen zu kämpfen. Gib uns, oh Herr, unerschöpfliches Staunen und großen Glauben, um dieses Geschenk anzunehmen, das verborgen ist im Geschenk Deiner Liebe.
Danke, Herr, dass Du uns so sehr geliebt hast. Danke für den Priester, der uns getauft hat, für den Priester, der uns die erste Heilige Beichte abgenommen hat, für die Priester, die uns jeden Tag vergeben und uns die Heilige Eucharistie schenken. Danke für den Priester, der uns die letzte Vergebung schenkt am letzten Tag unseres Lebens.
Herr, erbarme Dich unser und schicke heute Deiner Kirche heilige Priester! Amen
(Kardinal Angelo Comastri)
Gebet für den synodalen Prozess im Bistum Aachen
Herr Jesus Christus, du gehst mit uns all unsere Wege. Du hast uns versprochen: „Ich bin bei euch bis ans Ende der Welt.“
Dem Zachäus hast du gesagt: „Heute muss ich bei dir zu Gast sein!“
Wie Zachäus öffnen wir dir die Türen und Herzen, die Wohnungen und die Gedanken. Komm zu uns, tritt bei uns ein! Verwandle unser Denken und Reden!
Präge unser Sprechen und Handeln! Nimm weg, was uns trennt!
Lehre uns, aufeinander zu hören, damit wir immer mehr deine Stimme erkennen! Schärfe den Blick für alle, die – wie Zachäus auf dem Baum – deiner noch nicht sicher sind!
Heilige Maria, Mutter Gottes, ihr seligen Frauen Franziska von Aachen, Pauline von Mallinckrodt und Clara Fey, ihr Heiligen und Seligen unseres Bistums, bittet für uns beim Vater im Himmel, dass unser Gesprächs- und Veränderungsprozess im Heiligen Geist zu guten Ergebnissen führt, die dem Auftrag Jesu entsprechen und den Menschen dienen und so den Vater im Himmel preisen.
Amen.