2019-03-16 | Reminiscere

„Intervallfasten“ ist heute in aller Munde. Es soll überflüssige Pfunde schmelzen lassen und allgemein der Gesundheit und dem Wohlbefinden dienen.
Das christliche Intervallfasten der österlichen Bußzeit hat ein anderes Ziel. Wir fasten
– weil der Herr selbst gefastet hat,
– weil Er wie auch die Mutter Gottes und die Kirche uns dazu auffordern, also im Gehorsam,
– als Buße und Mittel zur Umkehr,
– um uns in der Freiheit zu üben,
– um uns bewusst zu werden, dass wir nicht aus eigener Kraft leben, sondern auf Gottes Erbarmen angewiesen sind,
– um leichter beten zu können und empfangsbereiter zu werden für Gottes Wort und Wirken in uns,
– um ein kleines Opfer zu bringen, das uns mit dem Opfer Christi inniger verbindet

„Es ist eine Erfahrung aller geistlichen Traditionen, daß das leibliche Fasten ein unerläßlicher Bestandteil jeder intensiveren Besinnungszeit ist; das gilt insbesonders, wenn diese Besinnungszeit von einer Gemeinschaft gehalten wird. Deshalb bleibt das Fasten an allen Werktagen der österlichen Bußzeit angeraten. Wer nicht im strengen Sinn fasten kann, sollte sich wenigstens im Essen, Trinken und Rauchen, im unkontrollierten Gebrauch der Medien einschränken und auf Partys, Tanzveranstaltungen und ähnliche Vergnügungen verzichten. Durch das leibliche Fasten und alle Formen des Verzichtes gewinnen wir neue Freiheit gegenüber den eigenen Wünschen und Bedürfnissen und damit Freiheit für Gott und für den Menschen neben uns. Wir üben damit zugleich als Einzelne und als weltweite Glaubensgemeinschaft jedes Jahr neu die Haltung jenes Konsumverzichtes ein, ohne den die Menschheit ihre Zukunft nicht bestehen wird.“ (aus der Weisung zur kirchlichen Bußpraxis der Deutschen Bischofskonferenz)

Der zweite Sonntag der Fastenzeit, Reminiscere (dt.: Gedenke), ist benannt nach dem Vers 6 aus Psalm 25, der uns weiter hineinführt in eine Haltung des Vertrauens auf Gott.
„Zu Dir, Herr, erhebe ich meine Seele, mein Gott, auf Dich vertraue ich.“ (Ps25,1-2a)
„Gedenke Deines Erbarmens, Herr, und der Taten Deiner Gnade; denn sie bestehen seit Ewigkeit! Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! Nach Deiner Huld gedenke meiner, Herr, denn Du bist gütig!“ (Ps25,6f)

Im Bistum und darüber hinaus gibt es aktuell viele gute Veranstaltungen zur Vertiefung des Glaubens, auf die wir gerne hinweisen:

2019-03-19 | Einkehrnachmittag mit P. Dominique Gastineau
2019-03-19 | Maria, Mutter Jesu und unsere Mutter – Schweigeexerzitien in der Fastenzeit
2019-03-22 | Haben wir das Hören verlernt?
2019-03-22 | Jüngerschule 2019 – Hinführung zum inneren Beten
2019-03-23 | 24 Stunden für den Herrn
2019-03-24 | miteinander BETEN

Gute Impulse für jeden Tag in der Fastenzeit finden Sie u. a. bei der Initiative Pontifex
unter dem Titel „Jejunemus“ – Lasst uns fasten!

Gottes Segen für die kommende Woche,

Ihr Christus in die Mitte!-Team


Psalm 25
1 Zu Dir, Herr, erhebe ich meine Seele,
2 mein Gott, auf Dich vertraue ich. Lass mich nicht zuschanden werden, lass meine Feinde nicht triumphieren!
3 Es wird ja niemand, der auf Dich hofft, zuschanden; zuschanden wird, wer Dir schnöde die Treue bricht.
4 Zeige mir, Herr, Deine Wege, lehre mich Deine Pfade!
5 Führe mich in Deiner Treue und lehre mich; denn Du bist der Gott meines Heils. Auf Dich hoffe ich den ganzen Tag.
6 Gedenke Deines Erbarmens, Herr, und der Taten Deiner Gnade; denn sie bestehen seit Ewigkeit!
7 Gedenke nicht meiner Jugendsünden und meiner Frevel! Nach Deiner Huld gedenke meiner, Herr, denn Du bist gütig!
8 Der Herr ist gut und redlich, darum weist Er Sünder auf den rechten Weg.
9 Die Armen leitet Er nach Seinem Recht, die Armen lehrt Er Seinen Weg.
10 Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue denen, die Seinen Bund und Seine Zeugnisse wahren.
11 Um Deines Namens willen, Herr, vergib meine Schuld, denn sie ist groß!
12 Wer ist der Mensch, der den Herrn fürchtet? Ihm weist Er den Weg, den er wählen soll.
13 Dann wird er wohnen im Glück, seine Nachkommen werden das Land besitzen.
14 Der Rat des Herrn steht denen offen, die Ihn fürchten, und Sein Bund, um ihnen Erkenntnis zu schenken.
15 Meine Augen schauen stets auf den Herrn; denn Er befreit meine Füße aus dem Netz.
16 Wende Dich mir zu und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und arm!
17 Ängste haben mein Herz gesprengt, führ mich heraus aus meiner Bedrängnis!
18 Sieh meine Armut und Plage an und nimm hinweg all meine Sünden!
19 Sieh meine Feinde, wie zahlreich sie sind, mit welchem tödlichen Hass sie mich hassen!
20 Erhalte mein Leben und rette mich, lass mich nicht zuschanden werden! Denn ich habe mich bei Dir geborgen.
21 Unschuld und Redlichkeit mögen mich schützen, denn ich hoffe auf Dich.
22 Gott, erlöse Israel aus all seinen Nöten!


Foto: Pixabay, Brot- 520402

 

 
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