Brigitte GlanderWie der hl. Franz von Assisi streben wir danach, dass Menschen mit der Liebe Gottes in Berührung kommen und die Frohe Botschaft des Evangeliums erfahren können. Wir zeigen, wie das Kloster Mariae Heimsuchung der Franziskus Schwestern in Krefeld auf vielfältige Weise, mit zahlreichen Aktivitäten und immer wieder neuen Ideen missionarisch tätig wird. So wollen wir Menschen ermutigen, das Evangelium zu verkündigen, und Freude wecken, im gelebten Gottvertrauen, in Einfachheit und nach dem Evangelium zu leben.


Brigitte Glander OFS ist 51 Jahre alt, seit 21 Jahren Mitglied des Dritten Ordens der Franziskaner OFS und lebt seit Frühjahr 2019 im Kloster Mariä Heimsuchung in Krefeld, wo sie als Küsterin tätig ist. Sie leitet zwei offene, franziskanische Gruppen, in denen Menschen sich angenommen und aufgefangen fühlen sollen und so der Liebe Gottes begegnen können. Frau Glander hat ein Lehramtsstudium der katholischen Theologie absolviert und war in der Zeit ihrer Lehrtätigkeit auch mit der Vorbereitung von Schulgottesdiensten betraut.


Workshop am 28.09.2019 in Krefeld
Im Workshop ging es zunächst um die Frage: Was hat den hl. Franz von Assisi am Missionieren so begeistert bzw. was ist das für eine großartige Botschaft, die wir den Menschen verkünden können?
Als Ergebnisse konnten wir festhalten:
1. Gott will, dass wir glücklich sind!
2. Wir haben einen allmächtigen Gott, den wir sogar Vater nennen dürfen! Er kümmert sich um unsere Angelegenheiten, wenn wir Ihm nur vertrauen! Das hat der hl. Franz von Assisi verstanden und so gelebt. Sein gelebtes Gottvertrauen zog schnell ganze Scharen von Menschen an.
3. Wenn Menschen bei uns Christen erkennen, dass wir uns weniger Sorgen machen und wie wunderbar Gott immer wieder in unserem Leben handelt, weil wir Ihm vertrauen, werden wir Christen attraktiv und dann missionieren wir.
4. Bei Gott gilt: Selig die Armen, die Trauernden, die Friedfertigen, die Barmherzigen …
5. Jesus hat sich für uns kreuzigen lassen, um uns zu erlösen! Diese Liebe und Barmherzigkeit ist unfassbar – unfassbar schön.
6. Jesus opfert sich immer noch für uns in der Hl. Eucharistie!
7. Wir haben eine himmlische Mutter: Maria! Wie sie sich schon bei der Hochzeit zu Kana für die Menschen eingesetzt hat, so setzt sie sich für uns bei Gott ein!
8. Wir sind mit dem Heiligen Geist ausgestattet! Und Jesus sagt: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Wir dürfen uns trauen, weil wir auf Gott vertrauen können!
9. Noch Vieles mehr können wir bei unserer Mission verkünden! Aus welch großem Reichtum können wir Christen leben und diese Frohe Botschaftzu den Menschen bringen! Deshalb war der hl. Franziskus von Assisi so begeistert. „Mit schlichtem Worte, aber aus gottbegeistertem Herzen erbaute er die Hörer.“ (1Cel 23)

Als Nächstes beschäftigten wir uns mit der Frage: Wie können wir das Evangelium predigen? Wie hat es der hl. Franz von Assisigetan?
Die Resultate waren:
– Im Gebet Liebe, Mut, Kraft, Frieden, Freude und Dankbarkeit tanken. Der Mittelpunkt im Leben des hl. Franziskus war Jesus Christus, die lebendige, persönliche Beziehung zu Ihm. Aus einer ständigen Verbindung mit Christus vollzogen sich alle seine Aktivitäten. Das ist auch unser Auftrag. Je mehr wir bei Gott im Gebet Liebe, Mut, Kraft, Frieden, Freude und Dankbarkeit tanken, umso mehr haben wir weiterzuschenken. Wir werden ausstrahlen und verkünden, wovon unser Herz voll ist.
– Der hl. Franz war der Erste, der in einer Ordensregel den Auftrag gab zu missionieren. Er hat empfohlen, so zu missionieren:
1. Missionierung durch unsere gütige und barmherzige Ausstrahlung. Franziskus war erfüllt von Jesus, und deswegen liebte er die Natur und ermunterte die Blumen, für Jesus zu blühen, und die Vögel, für Jesus zu singen. Er war voll der Güte und Barmherzigkeit Gottes und wollte diese weiterschenken, jeden Tag, um die Menschen an seiner Freude über die Großartigkeit Gottes teilhaben zu lassen und damit sie durch ihren Glauben an Jesus Christus gerettet würden. Machen wir es genauso, hieß es im Workshop.
2. Kundtun, dass wir Christen sind. Das ist wichtig, damit Menschen die Quelle erfahren, aus der wir Christen unser Vertrauen, unsere Kraft, unseren Frieden und unsere Freude schöpfen.
3. Missionierung mit Worten, die aus unserer Freude an Gott entspringen. Wir brauchen beim Missionieren niemals mutlos zu werden, denn Jesus hat uns nicht aufgetragen: „Fangt Fische“, sondern Er hat nur gesagt: „Werft eure Netze zum Fang aus“ (Lk 5,4). Damit haben wir schon alles getan und es ist allein Gottes Sache, Fische zu fangen.

Schließlich wurden zahlreiche Impulse am Beispiel der Mission der Franziskus-Schwestern im Kloster Mariae Heimsuchung in Krefeld gegeben wie z. B. das reichhaltige liturgische Programm, die Gründung einer Stiftung, eines Helferkreises, das tägliche, kostenlose Frühstück für bedürftige Menschen, Einkehrtage, Filmvorträge, die Möglichkeit des geistlichen und körperlichen Auftankens bei den Oasentagen usw. (siehe Franziskus-Schwestern Krefeld)

Eine weitere Möglichkeit des Missionierens ist, dass Menschen erfahren, dass jemand für sie da ist, ein offenes Ohr für sie hat. Zahlreiche Menschen befinden sich heute in einer seelischen Leere. Wir können sie mit dem Licht und der Liebe Gottes füllen!

Außerdem wurden konkrete Beispiele genannt, wie man durch einfaches Ansprechen von Menschen Glaubensgesprächsgruppen ins Leben rufen kann, in denen man im Miteinander erfahren kann, wie schön das Leben mit Gott ist und in denen man Kraft, Mut und Zuversicht schöpfen kann.

In beiden Workshop-Runden gab es nach dem Vortrag einen regen Austausch und es wurde Informationsmaterial über die Aktivitäten im Kloster Mariae Heimsuchung angeboten. In der zweiten Runde ist hervorzuheben, dass Teilnehmer im Austausch beklagten, dass sie in manchen katholischen Einrichtungen Gott irgendwie vermissen und dass der Vortrag über franziskanische Mission als wohltuend erlebt wurde, weil all die aufgeführten missionarischen Aktivitäten aus einer Freude über die Liebe Gottes und aus der lebendigen und vertrauensvollen Beziehung zu Gott entspringen wie beim hl. Franz von Assisi. Das mache Mut und gebe Zuversicht.