Birgitt KerzBeratungsscheine ausstellen, da nur so Frauen im Schwangerschaftskonflikt zu erreichen sind? Dass es auch anders geht, zeigt die private Initiative 1000plus, die seit ihrem Start vor etwa 10 Jahren bereits fast 50.000 ungewollt schwangere Frauen beraten hat – davon ca. 90% im akuten Schwangerschaftskonflikt. Mit Phantasie und Know-how Frauen dort abholen, wo sie nach Informationen suchen – im Internet – und ihnen mit Herzblut und Professionalität die Hilfe, Beratung und Unterstützung geben, die sie benötigen, um Ja zu ihrem Kind zu sagen: wie das geht, stellt uns die 1000plus-Mitarbeiterin Birgitt Kerz vor.


Birgitt Kerz, von 1980-2018 Lehrerin für gymnasiales Lehramt (Biologie, Mathematik, kath. Religion). Seit Jahren ehrenamtlich engagiert im Lebensschutz und seit 2018 beruflich bei 1000plus im Bereich Fundraising tätig.


Workshop am 28.09.2019 in Krefeld
1000plus ist eine Reaktion auf die traurige Tatsache, dass Jahr für Jahr in Deutschland um die 100.000 Frauen (allein nach offiziellen Angaben) aus einer ungeplanten Schwangerschaft keinen anderen Ausweg sehen als eine Abtreibung. Daher hat sich der Verein Pro Femina e.V. mit seinem Projekt 1000plus vorgenommen, eine Beratungsstruktur für viele tausend Frauen im Schwangerschaftskonflikt aufzubauen. Durch das Angebot objektiver Information, bestmöglicher Beratung und konkreter Hilfe sollen Entscheidungen für das Leben möglich werden.Die ganz große Mehrheit der Schwangeren findet diese Beratungsstruktur über das Internet, da dies heutigen Gewohnheiten bei der Informationsbeschaffung entspricht („googeln“).

Die Informations- und Beratungsseite Pro Femina erscheint bei den meisten Google-Anfragen rund um das Thema Abtreibung weit oben in der Linkliste. Das hat zu einem Anstieg der Anzahl beratener Frauen von 277 im Startjahr 2009 auf 16.204 im Jahr 2018 geführt. Die Pro Femina-Beraterinnen erfahren dabei immer wieder, dass die allermeisten Schwangeren ihr Baby eigentlich bekommen wollen, sich aber aufgrund der Umstände gezwungen oder gedrängt fühlen abzutreiben. Durch die Unterstützung soll daher eine wirkliche Entscheidungsfreiheit überhaupt erst einmal hergestellt werden – mit dem Resultat, dass sich die deutliche Mehrheit der beratenen Frauen schließlich für ihr Baby entscheidet, auch unter manchmal sehr schwierigen Umständen, denen natürlich mit langfristiger Hilfe begegnet werden muss.

Die Hilfe für Frauen im Schwangerschaftskonflikt findet statt in einem gesellschaftlichen Umfeld, das sich immer mehr gegen den Schutz des ungeborenen Lebens richtet: angefangen von teils gewalttätigen Protesten und Anschlägen von Abtreibungsbefürwortern über die Propagierung von „birthstrike fürs Klima“ bis hin zu Websites, über die jede Frau innerhalb weniger Sekunden einen Abtreibungsarzt in ihrem Wohnumfeld findet.

Dies erfordert vom Verein Pro Femina immer aufwendigere (und teurere) Anstrengungen, um die verzweifelten Frauen zu erreichen und mit ihnen nach Alternativen zur Abtreibung zu suchen.
Wer das Projekt 1000plus unterstützen möchte, findet weitere Informationen auf 1000plus.