Der Countdown zum Bistumstag geht weiter, hier kommt der nächste Workshop.
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Beichte – eine Dusche für die Seele.
Wenn man die Zahl der Katholiken zur Zahl der Beichten ins Verhältnis setzt, muss man zu dem Schluss kommen: Beliebt ist sie nicht, die Beichte.
Warum? Die meisten Christen machen sich doch wahrscheinlich keine Illusionen darüber, dass sie Jesu Gebot Du sollst Gott lieben über alles und deinen Nächsten wie dich selbst. und Du sollst auch deine Feinde lieben. oft genug nicht gerecht werden. Dennoch: Kann uns denn Gott nicht vergeben, wenn wir ihn im Gebet direkt, ohne Priester als Vermittler, darum bitten?
Doch, das kann er selbstverständlich. Gott braucht die Beichte nicht. Wir brauchen sie. Die sakramentale Beichte vor dem Priester kann man als Entgegenkommen Gottes verstehen: Wir bekommen die Gelegenheit, einmal in klare Worte zu fassen, welche Verfehlungen wir in unserem Denken und Handeln erkennen. Dann dürfen wir – vom Priester ausgesprochen – tatsächlich hören, dass Gott uns alles vergibt. Gott gibt uns in der Beichte die Chance, ein ganzheitliches Selbst-Bewusstsein zu entwickeln: Ich halte es aus, mir meine Sünden genau anzusehen; ich bereue sie; mir wird vergeben; ich darf zum x-ten Mal versuchen, mich zu bessern, denn ich weiß, dass Gott mich vorbehaltlos liebt, ich bin sein Kind, angenommen und erlöst. Um wieder mit dem ersten Absatz des Katechismus zu sprechen: „Er ruft alle durch die Sünde voneinander getrennten Menschen in die Einheit seiner Familie.“
So beschreibt Pfr. Dr. Rodheudt selbst seinen Workshop:
Die Beichte gilt als das vergessene Sakrament – wenigstens in Deutschland. Der Workshop will versuchen, dies zu ändern. Denn die Beichte ist das Ostergeschenk, das Christus seiner Kirche macht. In ihr wird die Kraft des Leidens und der Auferstehung des Herrn für jeden einzelnen wirksam. Oftmals liegt die Distanz zur Beichte daran, dass das Bewusstsein, Fehler und Sünden begangen zu haben, geschwunden ist. Der Workshop möchte dazu beitragen, ein natürliches Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen herzustellen. Denn am Ende steht die Barmherzigkeit des Vaters, die alles Versagen überragt. Ein weiteres Anliegen des Workshops ist es, Menschen, die schon eine regelmäßige Beichtpraxis pflegen, mit Ratschlägen und Ideen weiterhin darin zu ermutigen.
Einen zusätzlichen kleinen Impuls finden Sie hier: 10 Gründe, warum ich mich nicht wasche. Einfach Kirche durch Beichte ersetzen!
Foto: Nadiia Ploshchenko via unsplash