Wenn in der Kirche ein Märtyrerfest gefeiert wird, hört man oftmals Worte wie: Verfolgung, Unterdrückung, Märtyrertod – ja das war damals in der frühen Christenverfolgung in der Antike; aber heute ist das nicht mehr so, heute können wir unseren Glauben Gott sei Dank frei leben.
Stimmt das generell?
Für Millionen Christen in unserer Gegenwart stimmt das nicht. Mehr als 360 Millionen Christinnen und Christen in ca. 65 Ländern sind auch heute verfolgt, unterdrückt, leben ihren Glauben in der Gefahr, getötet zu werden; groß ist die Zahl der heutigen Märtyrer um des Glaubens an Christus willen. Papst Franziskus hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es in unserer Zeit mehr Märtyrer gibt als in der frühen Kirche. So viele Glaubenszeugen haben ihr Blut vergossen und vergießen es, weil sie ihren christlichen Glauben leben und sich offen zu ihm bekennen,
In der Welt und leider auch in weiten Kreisen der Kirche hierzulande aber gibt es eine „skandalöse Gleichgültigkeit“ (so der Leiter der österreichischen Pro-Oriente-Sektion) – gegen über den heute verfolgten Christen weltweit. Weil die Tatsache der Christenverfolgung die weltlichen öffentlichen Medien nicht interessiert, gibt es vielfach auch in Pfarreien und Gemeinden kein Wissen, wie viele Christen unter Verfolgung zu leiden haben, wie viele Märtyrer um des Glaubens an Christus willen es heute gibt, und daher fehlt auch das Bewusstsein der Solidarität mit den verfolgten Brüdern und Schwestern.
Kirche in Not, das internationale Hilfswerk, Stiftung päpstlichen Rechts, durchbricht mit der Wander-Ausstellung „Christenverfolgung weltweit“ das Schweigen. Auf Initiative von Christus in die Mitte! und den Medjugorje-Gebetsgruppen und -Freunden im Grenzraum Aachen wurde die Ausstellung in Herzogenrath, St. Gertrud gezeigt und ist vom 25. September bis 9. Oktober jetzt auch in der Wallfahrtskirche Maria, Hilfe der Christen im belgischen Moresnet-Chapelle (bei Aachen) zu sehen.
Auf 15 Bannern werden in kurzen Texten und beeindruckenden Bildern beispielhaft Länder der Verfolgung wie China, Pakistan, Indien, Syrien, Nigeria, Sudan etc. vorgestellt. Abschließend, am Montag, 9. Oktober, feiert Rektor Pater Bartholomé um 18:00 Uhr die Heilige Messe für die verfolgten Christen. Anschließend berichtet Herr Stefan Stein, Referent bei Kirche-in-Not, München, über die Not und den Glaubensmut der Christen in den Ländern der Verfolgung und über Möglichkeit, ihnen zu helfen. Am mutigen Zeugnis dieser Christen, die trotz Verfolgung treu zum Glauben stehen, kann auch unser eigener Glaube wachsen sowie unsere Solidarität in Gebet und helfender Tat gestärkt werden.
Foto: Eine Christusstatue in der Kirche Mar Addai (heiliger Judas Thaddäus) in der Stadt Karamles in der Ninive-Ebene im Irak. Die Statue wurde von Fanatikern des „Islamischen Staates“ (IS) zerstört, © KIRCHE IN NOT. Das Bild ist aus dem Jahr 2016.
Text: Radegund Jung, Medjugorje-Gebetsgruppen und -Freunde