Bei der vierten Vollversammlung des sogenannten „Synodalen Wegs“ haben sich vor gut zwei Wochen die deutschen Bischöfe mehrheitlich u.a. damit einverstanden erklärt, dass ihre geistliche Autorität zur Disposition gestellt und die katholische Lehre zu Liebe, Ehe und Sexualität grundlegend verändert wird.
Wir gehen davon aus, dass, was auch immer von diesen Entscheidungen letzten Endes umgesetzt wird, den Abwärtstrend der katholischen Kirche in Deutschland nicht umkehren wird. Unseres Erachtens krankt der „Reformprozess“ daran, dass in den Diskussionen und Papieren der Inhalt der kirchlichen Verkündigung weitestgehend ausgeblendet wird. Jesus Christus und Gott kommen in den Papieren des „Synodalen Wegs“ so gut wie nicht vor. Das Thema Evangelisierung wurde – dem ausdrücklichen Wunsch des Heiligen Vaters zuwider – nicht nur nicht priorisiert, sondern überhaupt nicht aufgenommen. Genausowenig übrigens wie in den „Synodalen Prozess“ im Bistum Aachen.
Christus ist aber der Gründer, das Haupt und das Herz seiner Kirche. Sein Auftrag „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ (Mt 28, 19f.) ist die Geburtsstunde der Kirche. Nicht: Weil es die Kirche gibt, sollten sich immer auch paar Christen mit Mission/ Evangelisierung beschäftigen. Sondern: Weil Christus uns den Auftrag zur Evangelisierung gegeben hat, gibt es die Kirche. Alle Menschen zu Christus zu führen ist der Daseinszweck der Kirche. Sie ist nicht aus sich heraus interessant, sie leuchtet nicht selbst, sondern Christus leuchtet in ihr. Wenn die Kirche Christus nicht in die Mitte stellt, wenn sie sein Werk und seine Bedeutung für unser Heil – und sei es nur teilweise – verschweigt, sein Licht unter den Scheffel stellt, dann ist sie sinnlos und unattraktiv. Und wir wissen alle genau, dass genau das seit Jahrzehnten getan wird.
Wie könnte der Abwärtstrend umgekehrt werden? Wie können wir Menschen dazu einladen, sich auf eine Begegnung mit Jesus Christus einzulassen?
Im Januar 2018 stellte eine Initiative von Laien und Priestern im Mission Manifest zehn Thesen für ein „Comeback“ der Kirche vor. Wir stehen dazu und verweisen auf unserer Internetseite sehr gerne darauf.
Seit 2021 meldet sich immer wieder die deutschlandweite Initiative Neuer Anfang zu Wort: u. a. mit einem Reformmanifest, das im Internet unterzeichnet werden kann, und mit zwölf Thesen zur Zukunft der Kirche. Es heißt dort u. a., dass in der Kirche der Zukunft missionarische Jünger, Laien und Geweihte in einem neuen Miteinander, aus ihrer lebendigen Beziehung zu Gott, aus dem Wort und den Sakramenten heraus Christi Missionsauftrag erfüllen werden. Die missionarische Arbeit werde verbunden sein mit umfassender Katechese. Die Nachfolge Christi werde Gemeinden dort entstehen lassen, wo Menschen gemeinsam Gottes- und Nächstenliebe leben in der Anbetung, in den Sakramenten und in der tätigen Hilfe.
Das sind Vorstellungen, mit denen wir von Christus in die Mitte uns identifizieren können. Das ist nicht konservativ, das ist progressiv!
Freitag, den 28. Oktober, werden drei Initiatoren von Neuer Anfang in St. Gertrud in Herzogenrath zu Gast sein. Bernhard Meuser (Mitautor des Youcat), Petra Kelle (Publizistin) und Peter Esser (Illustrator und Publizist) werden bei einem Herzogenrather Montagsgespräch spezial unter dem Titel „Aufbruch gegen den Abbruch. Wie die Kirche einen neuen Anfang machen kann“ ihren Weg einer echten Reform der Kirche vorstellen. Sie wollen alle, die unter der Lage der Kirche in Deutschland leiden, ermutigen, sich zu vernetzen und gemeinsam dem Reformprozess einen neuen Anfang zu geben.
Wir laden Sie herzlich ein, an diesem Abend teilzunehmen und an der Zukunft unserer Kirche und unseres Bistums mitzuwirken!
Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen
Ihr Team von Christus in die Mitte!
Freitag, 28.10.2022, 19:30
Pfarrzentrum St. Gertrud, Ecke Erkensstr./ Schütz-von-Rode-Str.
52134 Herzogenrath
Der Eintritt ist frei
Foto: Willfried Wende via pixabay