2022-04-25 | Alles neu macht der Mai

„Alles neu macht der Mai“ ist so eine Redensart. Häufig wird sie, glaube ich, spöttisch gemeint. Eigentlich ist es der Anfang eines Volkslieds, das gar nicht ironisch sein will:

Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei.
Lasst das Haus, kommt hinaus, windet einen Strauß!

Was für eine angenehme Vorstellung! Krankheit, Klimawandel, Krieg – alles schafft mir der Mai von der Seele, und ich kann mich wieder frisch und unbeschwert fühlen! Die Wundermedizin, die der Mai im Volkslied für uns bereithält, ist das Erleben der wiedererwachten Natur: Hinausgehen, Sonnenschein, Duft nach Erde und Grün, Vogelsang und – naja – Hörnerklang.

Eigentlich hat das Volkslied ganz recht! Auch ein Psychologe würde einem Patienten mit Burnout sicher empfehlen, sich im Grünen zu bewegen, um runterzukommen. Und aus christlicher Sicht ist es richtig, dass wir uns freuen und dankbar sind für das, was schön ist an Gottes Schöpfung – gerade wenn wir viel Leid sehen.

Als Christen sehen wir aber auch der Tatsache ins Auge, dass kein Frühling uns Unbeschwertheit garantieren kann. Unsere endgültige Erneuerung und Befreiung von allen Lasten werden wir erst dann erleben, wenn Christus wiederkommt:

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde… Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal… Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. (Off 21)

Bis dahin können und sollen wir daran arbeiten, die Welt ein bisschen besser zu machen; wir können und sollen uns schon hier von Gott trösten und stärken lassen; wir wünschen uns das Ende der Zeit nicht herbei – aber wir haben die Zuversicht, dass Gott uns in Ewigkeit nicht alleinlässt. Genau diese Zuversicht wollen wir Sonntag, den 1. Mai 2022, bei unserem Rosenkranzgebet im Aachener Dom bekräftigen: Gemeinsam wollen wir Gott loben und ihn und die Gottesmutter bitten, uns beizustehen, damit wir in dieser Welt mutig vorangehen und das Gute tun können.

Mit dem Rosenkranz im Dom wollen wir auch das Gebetskraftwerk von Christus in die Mitte! wieder auf Hochtouren bringen: Seit Oktober 2018 haben wir über 4000 kleine Rosenkränze für „unser“ Gesätz, die Bitte, dass Jesus den Glauben in unserem Bistum vermehren möge, verteilt. Sie müssen weiter gemeinschaftlich „bebetet“ werden; denn nichts, was wir uns – oder irgendjemand anders sich – an Veranstaltungen oder Maßnahmen für die Erneuerung des Glaubens und der Kirche ausdenken, kann im Alleingang und ohne die Erneuerung und Vertiefung der Beziehung zu Gott erfolgreich sein. Beten ist nicht alles, aber ohne Beten ist alles nichts.

Kommen Sie am 1. Mai nach Aachen (und bringen Sie am besten noch Freunde mit)! Gönnen Sie sich die gemeinsame Zeit mit Betrachtungen, Beten und Lobpreis!

Nach oben scrollen