2021-03-11 | In die Weite

Corona seit einem Jahr und kein Ende in Sicht.
Immer wieder neu wird uns vor Augen geführt, dass wir mit all unserer Technik und all unserem Wissen diese Welt doch letztlich nicht beherrschen und dass das Leben jedes einzelnen endlich ist. Was tut Gott für uns in dieser Notlage? – Auch gläubige Menschen können diese Umstände auf die Dauer beklemmend finden.

„Er führte mich hinaus ins Weite, Er befreite mich“ (Ps 18,20), jubelt König David über Gott nach dem Sieg über seine Feinde. Können wir uns nicht auch von Gott in die Weite führen lassen? In eine Weite, die aufgrund der Begrenztheit unseres physischen Lebens im Allgemeinen und seiner jetzigen Umstände im Speziellen zwangsläufig nach innen geht. Die deshalb aber nicht kleiner oder minderwertig ist, denn sie kann sich ja in unserer Seele ausbreiten, und die ist Gottes Hauch in uns, unsterblich – unendlich eben.

Wie diese Weite für uns spürbar wird, ist sicherlich individuell sehr unterschiedlich: ein neuer Blick auf unsere Ängste, auf Leben und Tod, größere Unabhängigkeit von materiellen Werten, von der Meinung anderer, Vertrauen auf Gottes Liebe zu uns…

In jedem Falle aber müssen wir Gott die Möglichkeit geben, uns unseren Weg in die Weite zu zeigen, z. B. indem wir beten, indem wir uns Gott ohne Zeitdruck und ergebnisoffen – ohne Wunschzettel in der Hand, wie Papst Franziskus es ausgedrückt hat – zuwenden, um Ihm unser Vertrauen zu schenken, unsere Nöte hinzuhalten, Ihn als unseren Vater und Herrn anzuerkennen und Seine Liebe zu erwarten.

Die Gelegenheit dazu haben Sie kommenden Samstag:

Foto: pxhere

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