Das christliche Menschenbild Teil 3
Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. (Mt 7,7-11)
Der Glaube ist ein Geschenk der Gnade. Gott erwartet von uns, dass wir dieses Geschenk annehmen und durch den Glauben in eine lebendige und sehr persönliche Beziehung zu Ihm gelangen.
Aber Jesus hat in den Jahren Seines öffentlichen Wirkens beides erlebt: starken Glauben und auch Kleingläubigkeit und Mangel an Glauben.
Petrus kann solange auf dem See auf Jesus zugehen, wie sein Glaube stärker ist als sein Zweifeln. Schwindet der Glaube, dann geht der Christ wie Petrus unter. (Mt 14, 28-31)
Die Jünger fahren mit Jesus im Boot über den See. Jesus schläft, ein starker Sturm kommt auf. Mit einem Vorwurf wecken die Jünger ihren Herrn: „Kümmert es Dich nicht, dass wir zugrunde gehen?“ Aber Jesus entgegnet: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? (Mt 8,23-26)
In Nazareth kann Jesus wegen ihres Unglaubens kaum Wunder vollbringen. (Mt 13,53-58)
Jesus trifft den blinden Bartimäus auf dem Weg nach Jericho. „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ schreit Bartimäus, lässt seinen Mantel fallen und läuft auf Jesus zu. Jesus fragt ihn: Was soll ich dir tun? – „Ich möchte wieder sehen können.“ – Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. (Mk 10,46-56)
In jeder Heiligen Messe sagen wir wie der römische Hauptmann: „Herr, ich bin nicht würdig….“ Jesus heilt den Knecht des Hauptmanns. Dann sagt Jesus: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. (Lk 7, 1-10)
In diesem Jahr, das Papst Franzikus dem heiligen Josef gewidmet hat, können wir uns besonders auch an den starken Glauben des Bräutigams der Gottesmutter erinnern. Viermal erfährt Josef im Traum, was Gott von ihm erwartet. Und jedes Mal ist sein Glaube so stark, dass er umgehend das tut, was ihm im Traum aufgetragen wird. Der Glaube Josefs wird deutlich in seinem tatkräftigen Gehorsam.
Wir beten darum, dass Jesus auch unseren Glauben vermehren möge.
Wäre doch unser Glauben an die Liebe und Barmherzigkeit Gottes größer.
Bittet, dann wird euch gegeben – aber bittet mit festem Glauben!
Klopft an, dann wird euch geöffnet – aber zweifelt nicht an Gottes Hilfe!
Suchet, dann werdet ihr finden – aber suchet Gott mit Herz und Verstand!
Foto: memyselfaneye, pixabay