Der auferstandene Jesus hat Seinen Jüngern die bevorstehende Herabkunft des Heiligen Geistes angekündigt: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft. (Apg 1,5) Deshalb sind sie nach der Himmelfahrt Jesu vom Ölberg in die nahe Stadt Jerusalem gegangen. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach ( – den Abensmahlssaal – ) hinauf, wo sie nun ständig blieben. (Apg 1,13) Die Apostel verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu. (Apg 1,14) .
In diesen Tagen werden sich die Anwesenden sehr intensiv über alles unterhalten haben, was sie in den vergangenen Wochen erlebt haben. Auch über die gemeinsamen drei Jahre, in denen sie von Jesus auf ihre Aufgaben als Verkünder des Evangeliums vorbereitet wurden, haben sie sicher gesprochen. Vielleicht haben sie die Mutter Jesu auch noch einmal gebeten, ihnen zu von der Kindheit und Jugendzeit Jesu zu erzählen. Wir hätten vermutlich gefragt: Wie war Jesus als Kind, als Jugendlicher, als Handwerker? Welche Erinnerungen hast du, Maria, an die Verkündigung durch den Engel, an die Geburt deines Sohnes, an die Flucht nach Ägypten? – Und die Jungfrau und Gottesmutter Maria hat ihnen dann sicher gerne einiges mitgeteilt, was sie über viele Jahre in ihrem Herzen bewahrt hatte.
Maria ist Tochter Gottes, des Vaters, sie ist Mutter Gottes, des Sohnes, sie ist Braut Gottes, des Heiligen Geistes. Niemand hat eine innigere Vertrautheit mit der Dreifaltigkeit. So ist dort im Obergemach vor Pfingsten Maria die Mitte dieser betenden Gemeinschaft. „Zwischen der Himmelfahrt des Auferstandenen und dem ersten christlichen Pfingstfest versammeln sich die Apostel mit Maria, um gemeinsam die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen, ohne den man nicht Zeuge werden kann. (…) Wenn es ohne Pfingsten keine Kirche gibt, gibt es ohne Maria kein Pfingsten, denn sie hat auf einzigartige Weise erlebt, was die Kirche jeden Tag unter der Wirkung des Heiligen Geistes erfährt.“ (Papst Benedikt XVI.)
An diesem Samstag vor dem Pfingsttag können wir mit Maria beten:
Schenke uns den Heiligen Geist,
der uns mit Seinem Feuer entzünden möge.
Weltweites Rosenkranzgebet mit Papst Franziskus am Samstag vor Pfingsten
Wie bereits beim Segen Urbi et Orbi am Freitag, den 27. März 2020, und am Karfreitag beim Kreuzweg auf dem Petersplatz bittet Papst Franziskus am Samstag vor Pfingsten erneut alle Katholiken weltweit zusammen mit ihm zu beten. Der Papst betet um 17:30 an der Lourdes-Grotte in den Vatikanischen Gärten zusammen mit einer kleinen Gruppe den Rosenkranz.
Dieses Gebet wird in alle Welt und insbesondere an die großen Wallfahrtsorte übertragen (u. a. auf EWTN und Radio Horeb). Gemeinsam beten alle für ein Ende der Pandemie. Wie die Apostel im Abendmahlssaal vereinigen sich alle mit Maria zu diesem weltweiten Gebet.
Der Papst wird den Rosenkranz zusammen mit Menschen beten, die in besonderer Weise persönlich betroffen sind: mit einem Arzt und einer Krankenschwester, mit einer Person, die von Corona geheilt werden konnte und einer Trauernden, die einen Todesfall in der eigenen Familie hatte, mit einem Priester und einer Ordensschwester, die seelsorgerisch in einem Krankenhaus arbeiten, mit einer Apothekerin, einer Journalistin, einem Freiwilligen des Zivilschutzes mit Familie und mit einer jungen Familie, die inmitten der Corona-Krise Nachwuchs bekommen hat.
Foto: Dorothée Quennesson auf Pixabay
Zitat Papst Benedikt XVI: Generalaudienz, 14. März 2012
Einladung zum weltweiten Rosenkranzgebet: Vaticannews