2019-04-07 | Judica

An Judica*, auch Passionssonntag genannt, werden in vielen Kirchen Kruzifixe und andere bildliche Darstellungen von Jesus verhüllt mit einem violetten oder schwarzen Tuch. Gerade jetzt, wo es auf die Karwoche zugeht!

Auf der Suche nach einer Erklärung für diesen Brauch stößt man auf den Begriff „Fasten der Augen“. Das Verhüllen der Bildnisse lässt in der Seele umso mehr das Bild des Gekreuzigten aufsteigen. Der Blick richtet sich mehr nach innen und findet dort unweigerlich auch all das, was zwischen Gott und mir steht; all die Sünden, Versäumnisse, Lieblosigkeiten, schlechten Gewohnheiten..

Es ist an der Zeit, aufzudecken, ehrlich zu sein und vor den eigenen Sünden nicht länger die Augen zu verschließen. Das erste der „fünf B’s der Beichte“ ist das Besinnen: ich erkenne meine Sünden.
Um sie wirklich zu bereuen, hilft der Blick aufs Kreuz, das mir die furchtbare Konsequenz der Sünde vor Augen führt und zugleich die unfassbar große Liebe Gottes zu mir.
Bessern: mein fester Vorsatz, mich neu auf den Willen Gottes auszurichten und zumindest in einem konkreten Punkt dem Versucher den Kampf anzusagen.
Bekennen: in der Beichte vor dem Priester all das aussprechen, was ich in der Gewissenserforschung als Sünde erkannt habe.
Bußetun: ein spürbares Zeichen der Umkehr; ein Gebet, eine gute Tat…

Die Beichte ist ein wunderbares Gnadengeschenk Gottes, der mir durch den Mund des Priesters Seine Vergebung zuspricht und mich neu einhüllt in Sein Erbarmen.

Eine Hilfe zur Vorbereitung auf den Empfang des Bußsakraments finden Sie hier.

Vor Ostern werden in vielen Gemeinden besondere Beichtzeiten angeboten. Danach zu fragen lohnt sich jedenfalls – auch um Priester zu ermutigen, Beichtgelegenheiten anzubieten.


*„Verschaffe mit Recht, o Gott, und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk!“ (Ps 43,1)

Foto: Ann Kathrin Göbbels

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